PC mit pfSense als Ersatz für FritzBox - Problem: Telefon

Hallo @The_eagle,

ich habe hier mal ein Thema was ziemlich off-topic zu IPV64.net ist.

Du hattest mich mit deiner Sichtweise neugierig gemacht und ich habe mir pfSense, openSense & Co. etwas angeschaut. Außerdem gibt es die ersten Infos zum neuen OpenWRT TWO Router mit OpenWRT-Software, was ich auch recht spannend finde.

Wenn ich das richtig verstanden habe, hast du bei dir die FritzBox (oder Fritte, wie du sie gern nennst) durch einen kleinen PC mit pfSense ersetzt, oder? An sich eine coole Idee. Ich komme gedanklich nur an einem Problem nicht vorbei.

Meine FritzBox ist nicht nur mein Router. Ich habe daran auch mein Festnetz-Telefon angeschlossen. Furchtbar altmodisch, ich weiß… aber ich benutze sowas noch. *lacht*

Ich frage mich also, wie und wo schließe ich mein Telefon an, wenn ich keine FritzBox mehr hätte? Wie hast du das bei dir gelöst oder ist das Thema Festnetz-Telefon bei dir nicht relevant?

Danke und Grüße
Mic.

Ich nutze einen Gigaset Go Box 100 als Basis für Dect-Telefone. Keine Fritte.

Grundsätzlich ist es aber auch möglich die Fritte als Basis für Dect-Telefone und WLAN AP im LAN einer Firewall oder eines vorgelagerten anderen Routers zu betreiben. Dann müssen die benötigten Ports dann in der Firewall oder dem vorgelagerten Router geöffnet werden.

Ich vermute, dass für viele jüngere Nutzer das Festnetztelefon keine oder nahezu keine Rolle mehr spielt. Es gibt ja auch kaum noch Gründe für Festnetztelefonie.

Aber wenn du wirklich Festnetztelefonie brauchst, könntest du dir ein IP Telefon zulegen und direkt dort die Daten deines Providers hinterlegen. Dann braucht es kein weiteres Gerät.

Nun, ein Festnetz- / Dect-Telefon hat immer noch Vorteile. Der 4G/5G-Empfang ist in Gebäuden nicht immer gut. Dann helfen zwar Anrufe über WLAN im Mobilfunknetz zu besserer Sprachqualität, aber das klappt auch nur mit WLAN-AP. Dann kann man dafür also auch die Fritte nutzen und wenn die eh als WLAN-AP läuft, dann kann sie bei kaum messbarem Mehrverbrauch (Strom) auch als DECT-Basis dienen.

Nun, ein Festnetz- / Dect-Telefon hat immer noch Vorteile.

Ich sagte ja auch “kaum noch” nicht “keine”.

Ich hatte den Themenersteller so verstanden, als dass er das Telefon derzeit direkt an die FritzBox anschließt. Wie gesagt wäre in dem Fall ein IP Telefon eine Option. Zum Beispiel das Grandstream GXP 1625 kann direkt per Ethernet angeschlossen werden. Natürlich gibt es auch IP Telefone, wie das Grandstream WP810, das man per WLAN verbinden kann.

Hallo zusammen,

das sind alles spannende Ideen. An ein IP-Telefon hatte ich noch gar nicht gedacht. Und ja, dann bin ich wohl alt. Ich habe noch so eine alte Möhre mittels Telefonkabel an meiner FritzBox und ich nutze das Ding auch noch regelmäßig. Komplett auf Mobil-Telefonie umzusteigen ist für mich aktuell keine Option, u.a. wegen des schlechten Empfangs in meinen Wohnräumen (egal welches Netz).

Ich hatte drei Szenarien überlegt:

1. Die FritzBox vor den PC mit pfSense schalten:
Vorteile:

  •      FritzBox als DSL-Modem nutzbar
    
  •      Telefone (DECT, Kabel) normal nutzbar
    

Nachteile:

  •      WLAN der FritzBox wäre außerhalb des Heimnetzes
    
  •      Ggf. IP-Telefone (ich habe ein Softphone auf meinem PC) wahrscheinlich nicht nutzbar
    
  •      Zusätzlicher LAN-Switch erforderlich
    
  •      Erhöhter Stromverbrauch (ggü. Setup nur mit FrotzBox)
    

2. Die FritzBox nach den PC mit pfSense schalten (und davor nur ein DSL-Modem):
Vorteile:

  •      WLAN der FritzBox innerhalb des Heimnetzes
    
  •      Telefone und IP-Telefone innerhalb des Heimnetzes gemeinsam nutzbar
    

Nachteile:

  •      Zusätzliches DSL-Modem benötigt
    
  •      Evtl. ist aber auch Telefonie der FritzBox (DECT, Kabel, IP) so nicht möglich
    
  •      Evtl. Portfreigabe für Telefone nötig (Sicherheitsrisiko?)
    
  •      Erhöhter Stromverbrauch (ggü. Setup nur mit FrotzBox)
    

3. Gar keine FritzBox:
Vorteile:

  •      Spart mir die FritzBox (stattdessen einfaches DSL-Modem)
    

Nachteile:

  •      Keine nativen Anschlussmöglichkeiten für Telefone mehr (Kabel, DECT)
    
  •      Zusätzlicher WLAN Access Point nötig (oder evtl. im PC integriert???)
    
  •      Zusätzlicher LAN-Switch erforderlich
    
  •      Erhöhter Stromverbrauch (ggü. Setup nur mit FritzBox)
    

Aber wie gesagt, spannende Überlegungen… für mich aktuell noch eher theoretisch… aber nicht ganz abwegig.

Danke auf jeden Fall für euer Feedback.

Grüße
Mic.

Falls du Telekom-Mobilfunkkunde bist, die bieten eine Festnetznummer auf den Mobilfunkvertrag an, da kannst deine aktuelle Nummer hin portieren lassen und alle Anrufe auf der Festnetznummer landen auf deinem Handy.
Geht aber nur für ankommende Anruf, abgehend wird immer die Handynummer übermittelt.

Kosten knapp 5€/Monat und lässt sich nur direkt über die Hotline buchen, nicht online - ich weiss auch im Moment nicht, wie der Dienst heisst.

Ich hab das mit meiner Nummer auch gemacht, jetzt kann ich die Kabel-Fritzbox ersetzen durch ein Modem vor der OPNSense.

Ich verstehe die ganzen Ratschläge zum Verzicht auf ein Festnetztelefon ehrlich gesagt nicht. Obige Aussage ist doch eindeutig! Und ich kann gut verstehen, dass man wegen des schlechten Empfangs bei Regen und Schnee im Herbst/Winter nicht immer vor die Tür gehen will, nur um mit halbwegs ausreichender Sprachqualität ein Telefonat führen zu können.

Willkommen im 21.Jahrhundert - WLAN Call heisst Zauberwort, bietet jeder ordentliche Mobilfunknetzbetreiber an, damit kann zuhause über dein eigenen WLAN mit dem Smartphone über deine Mobilfunknummer telefonieren.

in der Realität. WLAN Call klappt nur dann, wenn man einen WLAN-AP hat. Wenn man aber bereits eine halbwegs aktuelle Fritte mit 5GHz-WLAN hat, kann man diese auch gut als WLAN-AP im LAN hinter einer Firewall weiterverwenden und dann auch gleich als Festnetz-/DECT-Basis nutzen. Selbst 21. Jahrhundert macht das Sinn, denn ein WLAN-AP gibts auch nicht geschenkt und verbraucht auch Strom :wink:

Hallo zusammen,

vielen Dank für alle euren guten Tipps. Ja, es gibt viele Alternativen zum klassischen Festnetztelefon. Dennoch würde ich nicht darauf verzichten wollen. Die Idee mit einem IP-Telefon gefiele mir ganz gut. Oder dann doch die FritzBox behalten und nach einen PC mit pfSense schalten.

In Summe merke ich aber, dass ich ein Gerät (meine FritzBox als Alleskönner) doch durch mindestens vier Geräte (DSL-Modem, PC mit pfSense, Switch und WLAN Access Point (ggf. dann doch wieder die FritzBox)) ersetzen muss.

Dennis hatte in einem seiner Videos ja mal einen sparsamen Barebone Mini-PC mit 2x 10 GbE SFP Ports vorgestellt. Vielleicht wäre der ja was.

Er ist zumindest schon mal optisch der jüngere Bruder meines gepimpten Mini-PCs:

Vielleicht wäre ein pfSense Router ein Winterprojekt… schauen wir mal. Vielleicht kann ich es erst einmal irgendwie testen ohne gleich alles umstellen zu müssen und hunderte Euro für neue Hardware auszugeben.

Danke euch erst einmal soweit für alle Tipps und Ideen.

Grüße
Mic.